Auf rund sieben ha bauen die Eißlers Lemberger, Trollinger und einiges andere aus der Württemberger Palette an. Vor allem aber seine Rieslinge machten das 2000 gegründete Weingut bekannt. Sie zählen zur Württemberger Spitze, was für sich genommen nicht viel heißt, mindestens muß man dem Steinbachhof aber die Pionierleistung zugestehen, Rieslinge zu erzeugen, die über die Landesgrenzen hinaus bekannt wurden und viele Württemberger Winzer inspirierten.
Der 2008 Riesling trocken präsentiert sich als anspruchsvoller, frischer und mineralischer Sommerwein mit subtiler Frucht, trotzdem leicht zu trinken; hervorragendes Preis-/Leistungsverhältnis. Der 2009er ist bedeutend kräftiger: reife Aprikose und Quitte in Duft und Geschmack, eine spannende Note von frischem Heu, mineralisch, nicht säurebetont. Interessant wird es mit dem eine Stufe süßer ausgebauten und mit Naturhefen vergorenen 2009 Ensinger Schanzreiter Riesling ***: fruchtiger, buttriger Duft, gelbe Früchte, geriebene Zitronenschale, frisch, sehr weich und füllig, aber nicht fett, eher seidig. Sehr aromatisch mit feinster Restsüße und langem Nachgang. Schließlich erzeugt Eißler mit der 2009 Riesling Auslese Edelsüß einen jener seltenen komplexen Dessertweine: reife Williamsbirne, süß, aber nicht zudeckend, fett oder ölig, sondern dank feiner Säure frisch, ganz leichte Botrytis-Note. Da gibt es viele Möglichkeiten der Begleitung: rezenter Käse, weiße Pfirsiche, mürbes Gebäck, gebratene Gänseleber, er ist aber auch brillanter Alleinunterhalter.
Der 2009 Ensinger Schanzreiter Trollinger trocken überwältigt in Duft und Geschmack mit roten Früchten, schwebt leicht über die Zunge, weist aber auch eine energische Bitternote auf, die ihn vor Beliebigkeit bewahrt. Der 2009 Trollinger trocken * ist weniger fruchtig und wohl dank Ausbau im Holzfaß mehr auf der herben Seite als der trockene Trollinger ohne *, wirkt jedoch etwas profillos. 2009 Horrheimer Klosterberg Trollinger trocken **: ein - seltsame Wortwahl - selbstbewußter Wein: fruchtig, aber nicht marmeladig, bitter, stark, mit gewisser Tiefe und langem Nachgang. Ein sehr schönes Beispiel für einen eigenwilligen Württemberger und insgesamt typisch für die Machart der Eißlerschen Roten. Die Cuvees 2009 “EJA” (Lemberger, Schwarzriesling) und 2008 “August” (Lemberger, Spätburgunder) zeigen sich weich, seidig, sehr füllig und wirken schwerer, als sie es sind. Im Charakter sind beide Cuvees völlig unterschiedlich: der Lemberger wirkt nicht prägend, sondern geht mit seinem jeweiligen Partner eine gänzlich eigenständige Verbindung ein.